Île-de-France
Das ist schon verwirrend: den Kern von Paris findet man auf der Île de la Cité, Paris ist aber nicht nur die Île, sondern weit darüber hinaus gewachsen, eine Stadt, die ins Umland zerfließt, das zusammen die Île-de-France, die gesamte Agglomeration, ergibt.
Hier kommt das Hochfranzösische her, hier werden die Fäden gesponnen und hier leben in der flächenmäßig kleinsten Region Frankreichs ein Sechstel aller Bürger der Republik.
Die Île-de-France ist besonders bei Stadtmenschen und Tagesausflüglern beliebt, man will nicht weit raus, aber wenigstens aus der Stadt und fährt ins Umland und macht damit, was Generationen von Herrschern des Landes auch getan haben.
Die Landschaft ist gepflastert mit Schlösschen und Burgen, so wie die alte Ritterfestung von Doudan kurz vor Chartres im Centre. Oder der gewaltige barocke Schlosspark von Meudon. Oder … es finden sich rund um Paris herrschaftliche Anwesen aus jeder Epoche in jedem Stil zu jedem Zweck, oft wie neu. Es gibt klassizistische Schlösser, Schlossruinen, Wasserschlösser und Lustschlösser und Jagdschlösser und Schlösser in Schlossgärten – ferner Schlösser, in denen auch im späten 20. Jahrhundert Geschichte geschrieben wurde, wie in Schloss Rambouillet.
Ein skurriler Anblick ist das Schloss von Vincennes mit seinem Wohnturm. Hier residierten zahlreiche Könige Frankreichs, gerade im späten Mittelalter hielt man sich gerne in diesem äußerst schwer einzunehmenden Häuschen auf. Aber das berühmteste, mächtigste und in seinen Ausmaßen erstaunlichste Schloss bleibt das von Versailles.