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Ärmelkanal – die nördliche Küste Frankreichs

Am Ärmelkanal trifft Frankreich auf Nordeuropa. Gegenüber von England, an der Stelle, an der Nordsee und Atlantik ineinander übergehen, wo Frankreich am belgischsten ist, wo frühe gotische Kathedralen stehen und in den vergangenen Jahrhunderten einige der brutalsten kriegerischen Konflikte Europas ausgetragen wurden.

Nord-Pas-de-Calais und Picardie sind tief von Arbeiterkulturen geprägt, gleichzeitig gibt es mondäne Seebäder. Die Franken sind über den Landstrich im hohen Norden nach Frankreich gekommen, wesentlich früher waren es die Kelten, die Römer und an einigen Orten sind Zeugnisse bis in die Altsteinzeit zurückreichende Spuren menschlicher Kultur gefunden worden.

Von Dunkerque an der belgischen Grenze bis zur Mündung der Somme befindet sich die Côte d’Opale. Der breite Sandstrand von Le Touquet-Paris-Plage, wo schon im 19. Jahrhundert Engländer urlaubten liegt hier, später, nachdem die Bahninfrastruktur ausgebaut war, kamen die Pariser in Massen.

In Calais geht einer der spektakulärsten Tunnelprojekte unter das Meer, die genannte Mündung der Somme ist so flach und so matschig, dass sie Nordseeurlaubern Deutschlands äußerst vertraut vorkommt.

Etwas weiter westlich, in der heutigen Normandie mit Le Havre, Caen, der Halbinsel Cotentin, Mont-Saint-Michel ließ man im späten ersten Jahrtausend die Normannen siedeln, nachdem die begonnen hatten, sich allzu häufig die Seine hinauf zu plündern – eine Integrationsleistung allererster Güte.

Im Zweiten Weltkrieg startete hier eine wichtige Etappe der Rückeroberung Europas aus dem Klammergriff der Nazis, und zwar über die Strände, die am D-Day in den Fokus der Weltgeschichte rückten. Sowohl an zahlreichen Gedenkorten als auch an den Plätzen des tatsächlichen Geschehens lassen sich die Geschichten des 20. Jahrhunderts nachvollziehen.

Ärmelkanal – die nördliche Küste Frankreichs

Ärmelkanal – die nördliche Küste Frankreichs ©iStockphoto/eyewave

Der Norden Frankreichs ist eine dichte Kulturlandschaft, ein Ort der Geschichte, der sakralen Baukunst, der Literatur und des Impressionismus. Außerdem, aber das muss man bei Frankreich kaum erwähnen, gibt es eine tolle Küche, viele tradierte Spezialitäten, alte Städte, junges Leben um große Universitäten und immer die Möglichkeit, einen Tagesausflug nach Paris einzurichten.

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