Skip to main content

Basse-Normandie

Dass die Normandie in zwei Teile, also Haute und Basse geteilt ist, hat verwaltungstechnische Gründe; das wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so entschieden. Die Basse- grenzt im Westen an die Haute-Normandie, ist auf dem in den Ärmelkanal ragenden Cotentin an zwei Seiten vom Meer umspült und der Landstrich, an dem die alliierten Truppen 1944 im Zweiten Weltkrieg den D-Day starteten.

In der Basse-Normandie liegen beispielsweise Omaha- und Utah-Beach, an der Operation Overlord beteiligten sich tausende von Schiffen, mehrere hunderttausend junger Männer setzten ihr Leben ein, um Europa von einigen der größten Verbrecher aller Zeiten zu befreien. Diese Unternehmung war nicht nur wahnsinnig mutig, es war ein unglaubliches logistisches Unterfangen, das sehr sorgfältig dokumentiert ist und nicht nur für Militärgeschichtler von höchstem Interesse sein sollte.

In Arromanches-les-Bains nahe der kleinen Stadt Bayeux wurden in kurzer Zeit zwei künstliche Häfen errichtet, um den Nachschub der Alliierten zu garantieren. Bayeux ist ein guter Ausgangspunkt für eine Zeitreise in das 20. Jahrhundert. Von dem Ort aus werden Bustouren durch das Gelände angeboten und in Caen, der Hauptstadt der Region, ist das Mémorial, das Geschichtsmuseum, immer einen Besuch wert.

Die Basse-Normandie ist allerdings nicht allein eine Region der Gedenktage. Hier wird auf richtig gut gelebt. Cidre, Calvados und Camembert kommen hierher, es gibt malerische Hafenstädte und Bäder wie Deauville, Trouville-sur-Mer oder Honfleur an der Mündung der Seine, wo sich seit Jahrzehnten bereits die Pariser treffen, wenn sie Seeluft schnuppern wollen.

Basse-Normandie

Basse-Normandie ©iStockphoto/Mikael Damkier

Auch eins der berühmtesten Fotomotive Frankreichs gibt es in der Basse-Normandie: die Klosterinsel Mont-Saint-Michel. Bischof Aubert von Avranches soll den Auftrag zum Bau der Abtei Anfang des achten Jahrhunderts von Erzengel Michael persönlich erhalten haben. Die Lage im Wattenmeer, der kompakte normannische Bau geben einen unvergesslichen Anblick, der über Jahrhunderte Jakobspilger angezogen hat.

Ein beeindruckender Bau ist auch das Chateau de Pirou bei Lessay, wer eher der Natur auf der Spur ist, kommt in den Sumpfgebieten des regionalen Naturparks Marais du Cotentin et du Bessin auf seine Kosten, Althistorikern ist die Megalithanlage Tumulus von Colombiers-sur-Seulles in der Nähe von Calvados zu empfehlen.

Top Artikel in Ärmelkanal und der Norden Frankreichs