Die französischen Alpen
Der Begriff der französischen Alpen ist bewusst weit gefasst, weil sich so die phantastische Landschaft besser begreifen lässt. Die Region beginnt also im Jura, an dem Gebirge, von dem aus man, wenn man hindurchwandert, den einen oder anderen Blick auf die gewaltigen Alpen in der Ferne erhaschen kann und endet im Süden bei den Seealpen, die das milde Klima einiger der berühmtesten Seebäder der Côte d’Azur maßgeblich bestimmen.
Die französischen Alpen bilden das wichtigste Skigebiet Europas. Hier haben schon mehrere olympische Winterspiele stattgefunden, hier kommen Profis aus jeder Skidisziplin her, es gibt ein gigantisches System von Skigebieten, die größtenteils und in den meisten Jahren von Dezember bis April befahrbar sind. Und es gibt natürlich selbst im Sommer befahrbare Gletscher.
Gleichzeitig gibt es in unmittelbarer Nähe einige der berühmtesten Weinbaugebiete der Welt, es gibt Lavendelfelder und Olivenhaine und mit Lyon eine Metropole, die jeden Feinschmecker in Verzückung versetzt. Die Landschaft ist ebenjene, durch die Julius Cäsar kurz vor Christi Geburt zum Gallischen Krieg kam, hier lebten viele keltische Völker, hier gab es eine frühe Christianisierung, im Mittelalter teilten die großen europäischen Reiche das Land unter sich auf, irgendwann kam Napoleon Bonaparte mit ein paar Kollegen aus Elba hier durch, um seinen angestammten Platz für ein paar weitere Wochen und Kriege einzunehmen.
Der Mont Blanc liegt hier auf der Grenze zu Italien, sieben der acht französischen Viertausender gehören zu diesem Massiv, der achte ist der Barre des Écrins im Pelvoux-Massiv der Dauphiné-Alpen weiter südlich. Dazu gehört einer der zahlreichen Nationalparks in den französischen Alpen, der Nationalpark Écrins, ein streng geschütztes Naturwunder.
Atemberaubend sind auch die Grajischen Alpen mit dem Vanoise-Massiv. In den französischen Alpen wimmelt es von alten Kurorten, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den immer wichtiger werdenden Écotourisme zu verleben, nicht nur bäuerliches Handwerk zu erlernen, sondern der Entstehung von wirklichen Naturprodukten beizuwohnen und dabei Luft zu atmen, die so klar ist, wie man sie in Europa nur an wenigen Orten bekommt.