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Caen

Caen ist das politische Zentrum der Basse-Normandie am Ärmelkanal. Hier landeten die Truppen der Alliierten im Sommer 1944, um den Nazis den finalen Tritt zu verpassen. Caen hat etwas mehr als 100.000 Einwohner und obwohl der große Krieg auch in dieser Stadt erhebliche Spuren hinterlassen hat, kann sie doch einige sehr interessante Monumente vorweisen.

Irgendwie vorausgeahnt klingt, dass Caen sich von den keltischen Worten für Schlachtfeld ableitet, Wilhelm I., zunächst der Bastard, nach der Okkupation Englands der Eroberer genannt, hat, ein echter Normanne, in dieser Stadt seine Spuren hinterlassen.

Die mächtige Burg von Caen wurde 1060 von Wilhelm errichtete, der seine Souveränität und die der Normandie in einigen Kriegen gerade soweit behauptet hatte, dass er die Übernahme der großen Insel im Norden von hier aus vorbereiten konnte. Begraben lag er beinahe ein halbes Jahrtausend in Caen, wo er zur Sühne zwei große Klöster errichtet hatte, mit denen er den Papst zu besänftigen versuchte (der war nämlich nicht mit Wilhelms Ehe einverstanden).

Beide, das Männerkloster Abbaye-aux-Hommes und das Frauenkloster Sainte Trinité, lange schon nicht mehr als solche genutzt, sind architektonisch absolute romanische Schönheiten. Wer eher auf den Spuren der jüngeren Geschichte in Caen ist (und das sind hier viele), der muss ins Mémorial.

Es ist das bekannteste französische Geschichtsmuseum des 20. Jahrhunderts außerhalb von Paris, jährlich kommen mehrere 100.000 Besucher, um in sorgfältig aufbereiteten Ausstellungen (auch in deutscher Sprache) einen sehr großen Bogen zu spannen. Vom Friedensvertrag von Versailles über den Zweiten Weltkrieg, die Landung in der Normandie, das Ende des Krieges, über die Zeit des eisernen Vorhangs bis hin zu dessen Fall ist das Mémorial de Caen Ort der Erinnerung und der Mahnung.

Caen

Caen ©iStockphoto/asterix0597

Caen ist auch Universitätsstadt, Heimat von 25.000 Studenten. Bereits 1432 gegründet musste sie in den 50er des 20. Jahrhunderts komplett neu gebaut und konzipiert werden. Sie hat den Phoenix im Wappen, dieses uralte mythische Wesen, das Verbrennt, um dann aus seiner eigenen Asche neu zu erwachsen.

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