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Languedoc-Roussillon

Languedoc-Roussillon ist die Region des westlichen Abschnittes der Mittelmeerküste bis zur spanischen Grenze. Montpellier ist das Zentrum in einer abwechslungsreichen Landschaft im tiefen Süden Frankreichs zwischen Nîmes und Perpignan, dazwischen, darum herum und im Hinterland reihen sich die Sehenswürdigkeiten nur so aneinander.

Die Römer waren hier. Nach Nîmes über dem Gardon verläuft noch heute die Pont du Gard, Überbleibsel eines über dutzende von Kilometern errichteten Aquäduktes zu dieser Stadt, die schon in vorrömischer Zeit heilig war, unter den Römern zu einer ihren Vorstellungen entsprechenden Metropole mit Tempeln und Arenen errichtet wurde und das Faszinierende an Nîmes ist, dass sich nicht nur die gewaltige Arena erhalten hat, sondern mit dem Maison Carrée auch ein richtiger römischer Tempel, den man in diesem Zustand im heutigen Italien lange suchen kann.

Das Carré d’Art befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Haus der Kunst wurde von Norman Foster entworfen, der die Fassade einer klassizistischen Theaterruine in seinen Bau einband. Nîmes steckt voller Kunst und Künstler, ist ungemein wandlungsfähig, wirkt mal sehr römisch, in der Stierkampfsaison sehr spanisch, hat zahlreiche Museen und Parks und ist auch nachts sehr belebt.

Eines der seltsamsten Bauwerke der Stadt ist der Tour Magne, ursprünglich ein keltischer Bau, den die Römer in die Stadtbefestigung integrierten und dafür ihren architektonischen Vorstellungen entsprechend ummantelten. Das ursprüngliche Bauwerk existiert heute nur noch als Negativ, im Turm der Römer und hat auf diese Weise die vielen Jahrhunderte seit seiner Errichtung im dritten Jahrhundert vor Christus überdauert.

Pont du gard

Pont du gard ©iStockphoto/fotolinchen

Languedoc-Roussillon lädt ein, seine zahlreichen Höhlen und Schluchten zu entdecken, die Landschaft ist so schroff wie die Küstenlinie abwechslungsreich. Im Norden liegen die Cevennen, hier liegt der gleichnamige Naturpark, dessen Einrichtung im frühen 20. Jahrhundert vom Höhlenforscher Édouard Alfred Martel angeregt wurde.

Die alte Bergbaustadt Alès ist guter Ausgangspunkt zur Entdeckung der Region, in deren Süden Montpellier liegt, die Hauptstadt des Languedoc-Roussillon hat vor ihren Toren große Urlauberanlagen La Grande Motte, Traumstrände, Yacht- und große Fischereihäfen wie jener von Sète, der vielleicht nicht so alt ist wie die Häfen in unmittelbarer Nachbarschaft, aber durchaus Appeal besitzt – besonders wenn die Kutterflotte in den Morgenstunden einläuft.

Etwas im Landesinneren liegt Béziers. Hier kommt Pierre-Paul Riquet her, maßgeblich für den Bau des Canal du Midi verantwortlich, der im Languedoc-Roussillon auf das Mittelmeer trifft, hier hat einige Jahrhunderte zuvor im Kreuzzug gegen die Albigenser eines der größten Massaker des Mittelalters stattgefunden.

Wiederum südlich davon liegt Narbonne, wo die Römer ihre erste Kolonie außerhalb Italiens errichteten, eine alte Hafenstadt, der die Verlandung den direkten Zugang zum Mittelmeer abgeschnitten hat, wo ein kleines Stück der alten Via Domitia, der ersten Fernstraße der Römer durch Gallien, freigelegt ist. Kanäle durchziehen die Stadt, besonders eindrucksvoll ist die Pont des Marchands, auf der schon zu Römerzeit Händler ihre Häuser errichtet haben.

Noch schöner ist aber Carcassonne im Landesinneren des südlichsten Teils des Languedoc-Roussillon, kein Wunder, dass ein sehr bekanntes Mittelaltersiedlungsspiel danach benannt wurde. Die Festung Cité de Carcassonne ist von zahlreichen Herrschern durch die Jahrtausende ihres Bestehens systematisch ausgebaut worden, inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe und wird im Sommer von Millionen von Menschen besucht. Dabei wird es mitunter derart eng, dass manch ein Süditalienfreund empfiehlt, die Stadt lediglich in einigen Kilometern Entfernung zu umrunden und hübsche Panoramafotos zu machen – oder die erhöht gelegene Festungsstadt vom heute belebten Ort aus zu genießen. Mittelalterfans sollten sich die mächtigen Türme und Mauern aber dringend aus nächster Nähe betrachten. Carcassonne ist einzigartig.

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